Wenn ich an Kopfweh leide und Neurosen,
mich unverstanden fühle oder alt,
und mich die holden Musen nicht liebkosen,
dann konsultiere ich den Doktor Wald.
Er ist mein Augenarzt und Psychiater,
mein Orthopäde und mein Internist.
Er hilft mir sicher über jeden Kater,
ob er von Kummer oder Cognac ist.
Er hält nicht viel von Pülverchen und Pille,
doch umso mehr von Luft und Sonnenschein.
Und kaum umfängt mich angenehme Stille,
raunt er mir zu: "Nun atme mal tief ein!“
Ist seine Praxis oft auch überlaufen,
in seiner Obhut läuft man sich gesund.
Und Kreislaufkranke, die noch heute schnaufen,
sind morgen ohne klinischen Befund.
Er bringt uns immer wieder auf die Beine,
das Seelische ins Gleichgewicht,
verhindert Fettansatz und Gallensteine.
nur – Hausbesuche macht er leider nicht.
Autor: Förster Helmut Dagenbach, 1986
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Antje Leonhardt (Donnerstag, 01 August 2024 21:48)
Liebe Margit, das ist ein wunderbares Gedicht, ich liebe es!
Und ich kenne es schon aus der Zeit vor 1986. Damals habe ich in einem Orchester (Mandolinen und Gitarren) mitgespielt. Wir haben regelmäßig im Kurort Hartha für Kurgäste einen Abend gestaltet, bei dem auch dieses Gedicht vorgetragen wurde. Verfasser unbekannt.
Liebe Grüße
Antje